Die Glucsburgh
Innerhalb der Stadtmauern Goslars nimmt der Betrachter das „Obere Wasserloch“ als ein Fachwerkgebäude wahr, welches in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einer mittelalterlichen, steinernen Wehrbrücke errichtet wurde. Es ist eines der markantesten Gebäude Goslars, das fast jeder Besucher der alten Kaiserstadt zu sehen bekommt. Unter dem linken (nordöstlich gesehen) Teil des Bauwerks fließt die Abzucht, ein künstlicher Nebenarm der Gose, in die Stadt.
Beim Blick unter die Brücke erkennt man noch den Spalt, durch den im Mittelalter ein Fallgitter zum Schutz der Stadt vor unerwünschten Besuchern herabgelassen werden konnte. Die Zahl 1651 am Haus gedenkt der Flutwelle, die als Folge eines Dammbruchs des Herzberger Teiches große Teile des Gebäudes und vor allem den sogenannten Schneiderturm zerstörte. Wie dieser Turm aussah und wo genau er gelegen hat kann heute nur noch vermutet werden.
Das Bauwerk beherbergte bis Ende 2009 noch 5 Wohnungen, die im Zuge der Renovierung zu 5 Funktionsbereichen (Wohnen und Kommunizieren, Studieren und Meditieren, Kochen und Essen, Ruhen und Schlafen, Sanitär) umorganisiert wurden. Bei der Innenraumgestaltung wurden historische Architekturmerkmale konsequent erhalten. Das Gebäude ist Residenz des Bauherrn und kreativer Treffpunkt für NachwuchswissenschaftlerInnen aus aller Welt.